Die Pandemie rückt große Lebensfragen nach gesellschaftlicher Organisation und Sterben in den Fokus.
Die Pandemie wirft große Fragen auf und kann einen Raum öffnen, um sich über Vieles zu wundern – der Ausgangspunkt philosophischen Fragens.
Corona konfrontiert mit Sterblichkeit, Tod und Trauer – Themen, die gesellschaftlich sonst tabuisiert sind.
Die aktuelle Ausstellung des Kunstvereins und das Cellul’art können nicht wie geplant stattfinden. Auch das Theaterhaus ist zu und muss umdisponieren. Die Arbeit des Flut-Magazins kann fast wie gewohnt weitergehen.
Die Redaktion arbeitet kontaktlos an der zweiten Ausgabe des Magazins zum Thema Metamorphosen.
Das Cellu l’art Kurzfilmfestival hätte Ende April stattgefunden und ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Das Theaterhaus hat vorerst bis zum 30. April geschlossen und das Ensemble hat eine erzwungene Spielpause.
Die Gewinnerinnen-Ausstellung des Kurationspreises für junge Kuratoren und Kuratorinnen „Dressuren der Durchlässigkeit“ wird verschoben.
Durch Corona stehen maßgeblich weiblich konnotierte und besetzte Bereiche im Fokus: Pflege- und Dienstleistungsarbeit. Queere Menschen sind mit einer veränderten Lebensrealität konfrontiert.
Der Verein Queerweg e.V. berichtet von veränderten Herausforderungen und strukturiert in Zeiten von Corona seine Angebote für queere Menschen in Thüringen um.
Regional und international reagiert die Frauen*streikbewegung auf die Problematiken der geschlechtsbasierten Ungleichheiten, häuslicher Gewalt und unterbezahlter Pflege, die Corona gerade herausstellt.
Auf der einen Seite stehen virologisch sinnvolle Maßnahmen, die auf der anderen Seite die Möglichkeiten für politischen Ausdruck, Mitbestimmung und Versammlungen radikal einschränken. Und gerade die Thüringer Demokratie war vor Corona durch die Landtagswahlen in einer besonderen Situation, die nun von der Pandemieorganisation abgelöst ist.
Corona beschränkt die Möglichkeiten für demokratische Mitbestimmung und Versammlung und hat ambivalente Effekte für die Demokratie.
In Jenas Stadtvierteln haben sich Nachbarschaftsinitiativen gegründet, die Risikogruppen unterstützen und sich auch politisch engagieren wollen, um einer Vereinzelung der Menschen vorzubeugen.
Corona betrifft Menschen unterschiedlich, gemeinsam ist aber allen: Es passieren Veränderungen und Umstellungen, die neu sind und die eigene seelische Verfassung negativ beeinflussen können.
Die Initiatvie Gemeinsam gegen Einsamkeit hat eine Website ins Leben gerufen, die unkomplizierte Ideen und Kontaktmöglichkeiten für die diversen Schwierigkeiten anbietet, die sich für Menschen in Jena gerade stellen.
Viele der Berufssparten, die anfällig für psychische Erkrankungen sind, werden nun als systemrelevante besonders beansprucht. Andere stehen wenig im Mittelpunkt, sind aber genauso essentiell für die Arbeitswelt.
Ein Virus und verschiedenste Effekte: Für die Biosphäre bietet Corona eine Verschnaufpause. Für die geschlossenen Weltbilder der Verschwörungsideolog_innen neuen Stoff.
Die Atmosphäre erholt sich durch die durch die Coronamaßnahmen verringerten Emissionen. Das kann neue Perspektiven für die Klimapolitik bedeuten.
Auch zum Coronavirus kursieren gefährliche Falschmeldungen und es gibt Verschwörungserzählungen, die teils neue und teils schon bestehende falsche Behauptungen zu Zusammenhängen und vermeintlichen Ursachen des Virus umfassen.
Menschen in engen Lagersituationen ist es extrem erschwert, sich zu schützen, gleichzeitig soll möglichst wenig Bewegung stattfinden und es wird allen aus sinnvollen Gründen gesagt, sie sollen bleiben, wo sie sind. Aber auch Lager sind virologisch gesagt als Wohnsituation Virenschleudern.
Abschiebungen und das Wohnen in beengten Verhältnissen sind während der Pandemie auch virologisch ein Problem.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl wurde unter Quarantäne gestellt. Die Bewohner_innen sind nur unzureichend über den Virus aufgeklärt. Und die Lager in Griechenland? Sie sind nicht für einen Coronaausbruch gerüstet.
Die Unterstützung von Wohnungslosen und die Jugendhilfe ist durch das Kontaktverbot derzeit erschwert und wird unter neuen Bedingungen geleistet.
Die Sozialarbeiterinnen von ein Dach für alle e.V. leisten ihre Unterstützung für Wohnungslose sowie Erziehungshilfen unter stark veränderten Bedingungen.
Die großflächigen Veränderungen verstärken die geschlechtsbasierten Unterschiede, die sonst zwischen Menschen bestehen, zum Beispiel das unterschiedliche Risiko von Gewalt und Armut.
Da weibliche Personen vermehrt im Niedriglohnsektor oder alleinerziehend sind, erhöht Corona deren Risiko von Arbeitslosigkeit und Armut.
In Zeiten von Corona besteht durch die vermehrte Häuslichkeit ein erhöhtes Risiko von häuslicher Gewalt.