Eine Gruppe von Gesundheitsexpert_innen kritisiert die Entscheidung für den Shutdown des öffentlichen Lebens. Unter den Experten sind auch Mitglieder des Sachverständigenrats der Bundesregierung für das Gesundheitswesen. Das herunterfahren des öffentlichen Lebens rufe an anderen Stellen gesundheitliche und soziale Probleme hervor, hieß es in ihrem Thesenpapier, über das NDR und WDR berichten.
Man müsse die gesundheitlichen Langzeitschäden in der Bevölkerung abschätzten, hieß es. Außerdem sei die Faktenlage zum Coronavirus sehr dünn. Die Infektions- und Todeszahlen des Robert-Koch-Instituts sagten nur wenig über die tatsächliche Zahl der Infektionen und Todesfälle aus. Folglich sei es auch nicht sinnvoll, politische Handlungen an diesen Zahlen festzumachen. Damit kritisieren die Expert_innen Bundeskanzlerin Merkel, die eine Verdopplungszeit von mehr als 10 Tagen als Bedingung für eine Lockerung der Maßnahmen genannt hatte. Ferner stellen die Experten das Kontaktverbot für jüngere Menschen infrage und forderten gezielte Schutzmaßnahmen für ältere Menschen.