Neuer Fahrplan macht Straßenbahn zum Infektionsherd

Nach der Ausdünnung des Fahrplans im Jenaer Nahverkehr sind trotz erster Korrekturen einige Straßenbahnen so voll wie vor der Coronakrise. Bei einigen Fahrten kann der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht mehr eingehalten werden. Darüber berichtet die Mediengruppe Thüringen.

Besonders betroffen ist demnach die Linie 1, die auch die Fahrgäste ans Uniklinikum bringt. Der Geschäftsführer des Jenaer Nahverkehrs Möller rechtfertigt den verkürzten Fahrplan mit dem Krisenmodus des Nahverkehrs. Man spare zurzeit an Personal, damit im Krankheitsfall andere Mitarbeitende einspringen können, sagte er der Mediengruppe Thüringen. Er forderte Fahrgäste auf, andere Verkehrsmittel als die Bahn zu benutzen.

Indes soll es aus der Zivilgesellschaft einen Hilferuf an Thüringens Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff gegeben haben, so die Mediengruppe Thüringen. In einem Schreiben an Hoff wird beklagt, die Infektionsschutzziele durch die Zustände im Nahverkehr zu gefährden.