In einem internen Strategiepapier des Bundesinnenministeriums diskutieren mehrere Experten verschiedene Szenarien zur Eindämmung des Coronavirus. Ihre Schlussfolgerung lautet: „effizient testen und isolieren.“
Die Testkapazitäten der Labore müsse dabei größtmöglich erweitert werden. Von bis zu 200.000 Tests pro Tag ist die Rede. Nach Aussagen von Gesundheitsminister Spahn seien momentan 300.000-500.000 Tests pro Woche möglich.
Getestet werden müsse nun jede Person mit Eigenverdacht sowie der gesamte Bekanntenkreis positiv Getesteter. Bisher ist der Coronatest ausschließlich Personen aus bestimmten Risikogebieten oder mit Kontakt zu positiv Getesteten vorbehalten.
Ein großes Vorbild sei dabei Südkorea, das durch sogenannte „Drive-Thrus“ und andere mobile Testmöglichkeiten, die Verbreitung des Coronavirus schnell in den Griff zu kriegen scheint.
Um die Kontakte der positiv getesteten Menschen ermitteln zu können, sollen computergestützte Lösungen, oder auch das sogenannte „Location Tracking“ von Handys genutzt werden.
Sollten die Empfehlungen des Strategiepapiers umgesetzt werden, gehen die Experten im „Best-Case-Szenario“ von einer Fortsetzung der jetzigen Beschränkungen von ca. sechs Wochen aus. Nach dieser Phase könne man langsam beginnen, Schulen und Kitas wieder zu öffnen. Denn man wäre in der Lage aufkeimende Infektionsherde schnell festzustellen und Betroffenen die nötige Hilfe zukommen zu lassen. Das „Worst-Case-Szenario“, ohne jegliche Beschränkungen, sieht bereits im Mai, dass 80 % der Patient_innen, die eigentlich auf die Intensivstation müssten, dann abgelehnt werden müssten. Ohne schnelles Testen, sei mit einer wellenartigen Wiederkehr des Virus zu reichen und damit verbundenen monatelangen Ausgangsbeschränkungen.