Das Uniklinikum Jena sieht sich in der Corona-Epidemie gut vorbereitet, während ein Teil des Normalbetriebs weitergehe. Der medizinische Vorstand Jens Maschmann sagte gegenüber der Mediengruppe Thüringen: „Wir sind gewappnet, aber wir transplantieren weiter, wir behandeln unsere Krebspatienten weiter, wir haben Patienten mit akuten Schmerzen, wir kümmern uns um psychiatrische Fälle. Parallel laufen Vorbereitungen im intensivmedizinischen Bereich auf Hochtouren“. Maschmann erwarte ab Ostern eine Zunahme der Belastung. Ein Höhepunkt der Epidemie ließe sich jedoch noch nicht vorhersagen.
Auch Bundesgesundheitsminister Spahn sprach in der aktuellen Situation von der Ruhe vor dem Sturm. Derweil häufen sich Berichte aus Italien, Spanien und Frankreich. Dort sind vielerorts die Kapazitäten der Intensivmedizin erschöpft. Ärtzinnen und Ärzte in den Krankenhäusern beatmen demnach nur noch Patient_innen mit den besseren Überlebenschancen. Wer nicht versorgt werden kann, dem werde eine Sterbebegleitung unter schmerzlindernden Mitteln zur Verfügung gestellt. Daneben sind die Krankenhäuser in den betroffenen Ländern so stark überlastet, dass viele Operationen zum Beispiel bei an Krebs Erkrankten oder Knochenbrüchen nicht mehr durchgeführt werden. Dabei unterstützen mittlerweile sowohl das Militär als auch das Ausland die betroffenen Krankenhäuser. Auch in Deutschland werden derzeit Covid-19-Fälle aus der EU behandelt.
Gleichzeitig sollen sich deutsche Krankenhäuser auf Ernstfälle wie in Italien vorbereiten. Sieben Fachgesellschaften haben ein Papier verabschiedet, das die Kriterien der sogenannten Triage beinhaltet. Das Alter der Erkrankten ist in dem Papier nur ein Faktor. Auch Vorerkrankungen wie Schlaganfälle sollen berücksichtigt werden. Ob oder wann diese Situation in Deutschland eintreten wird, dazu gibt es aktuell aber noch keine Prognosen.