Pflegeheime: Ungeschützt vor Infektionen?

Im Zuge der Diskussion um einen Schutz von Pflegeeinrichtungen vor dem Coronavirus gibt es verschiedene Vorschläge. Die Stadt Jena will ab dieser Woche Pflegeheime und Pflegedienste zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz mit Schutzausrüstung versorgen. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Ergänzend zur Liga der freien Wohlfahrtspflege, einem Zusammenschluss von sechs Verbänden soll so der Infektionsschutz in der lokalen Pflege verbessert werden. Sowohl das Deutsche Rote Kreuz in Thüringen als auch die Pflegeheime beklagen einen Mangel an Schutzausrüstung. Zuletzt berichtete die Bild-Zeitung aus einem Winzerlaer Pflegeheim. Dort seien Masken und Handschuhe so knapp, dass man sie bald aus Mülltüten basteln müsse.

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel, fordert eine komplette Abschottung von Pflegeheimen. Der CDU-Politiker sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „So hart das klingt, eine vollkommene Isolation der Einrichtungen wäre das Beste.“ Demnach dürfte nur noch das Pflegepersonal die Einrichtungen betreten und verlassen. In einigen Heimen wird diese strenge Regelung bereits angewandt. Hintergrund von Rüddels Forderung sind zahlreiche Infektions- und Todesfälle mit dem Coronavirus in Pflegeheimen in den vergangenen Tagen.

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Weniger Regionalzüge während der Corona-Epidemie in Thüringen

Die Zahl der Bahnverbindungen in Thüringen wird vorübergehend reduziert. Von der seit Montagmorgen geltenden Fahrplanänderung sind auch Züge betroffen, die in Jena halten.

Die Stadtverwaltung von Jena teilt mit, dass das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr diesen Fahrplan vorsieht:

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Dank Chemiker_innen der Uni Jena: Täglich bis zu 1.000 Tests

Die Kapazitäten für Coronatests sollen ab dieser Woche deutlich vergrößert werden. Statt bisher 300 sollen nun täglich 1.000 Tests durchgeführt werden. Das berichtet MDR Thüringen. Möglich wird das unter anderem, weil Chemiker_innen der Friedrich-Schiller-Universität eine Rezeptanleitung entwickelt haben, mit der Krankenhäuser Patient_innen auf den Coronavirus testen können. Das Rezept gibt genau an, wie eine Lösung hergestellt werden kann, die für Tests auf das Coronavirus angewendet werden kann. Ihr Rezept hat die FSU an Labore in ganz Deutschland geschickt. So soll die Versorgung der Krankenhäuser mit Tests sichergestellt werden.

Coronavirus: Die aktuellen Zahlen

Weltweit

Die Johns Hopkins Universität meldet heute weltweit rund 725.000 bestätigte Corona-Fälle.

Die meisten bestätigten Fälle melden: die USA mit 143.000, Italien mit 97.700, China mit 82.000, Spanien mit 80.000, Deutschland mit 62.500 und Frankreich mit 40.700 Infizierten.

Weltweit sind rund 152.000 Menschen wieder genesen. Die Zahl der Todesopfer liegt bei rund 34.000.

Italien meldet die meisten Todesopfer mit rund 11.000 Verstorbenen, gefolgt von Spanien mit 6.800, China mit 3.300 und Frankreich mit 2.600 Todesfällen. Unter den Ländern mit den meisten Infizierten ist Deutschland das einzige, bei dem die Todeszahlen sich mit 540 Verstorbenen, noch im dreistelligen Bereich befinden.

Thüringen

Laut Informationen der Mediengruppe Thüringen liegt die Zahl der bestätigten Fälle im Freistaat bei 719. Bisher sind 5 Personen an den Folgen des Coronavirus gestorben.

In Jena gibt es aktuell 117 bestätigte Fälle. Damit ist Jena die Stadt mit den meisten positiv Getesteten in Thüringen. In Jena ist bisher eine Person an den Folgen des Coronavirus gestorben.

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Kulturhistorisches Corona-Archiv geplant

Wissenschaftler_innen aus Hamburg, Bochum und Gießen wollen den Alltag in der Corona-Krise dokumentieren. In die geplante Internetbibliothek sollen Fotos, Texte, Social-Media Beiträge oder Videos hochgeladen werden können. Die Beiträge sollen unterschiedliche Aspekte des Krisenalltags darstellen. Das Ziel ist, Material für künftige Forschende zu sammeln.

Deutsche Unikliniken gemeinsam gegen das Coronavirus

Die deutschen Universitätskliniken sollen sich im Kampf gegen das Coronavirus austauschen. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, stellt Bundesforschungsministerin Karliczek 150 Millionen Euro für ein gemeinsames Forschungsnetzwerk unter Leitung der Berliner Charité in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung. In dem Netzwerk sollen Erfahrungen aus den Bereichen der Diagnose und Behandlung ausgetauscht werden. Außerdem werden in einer zentralen Datenbank Daten der behandelten Patient_innen erfasst.

Die Ruhe davor: Wie schwer wird der Corona-Sturm?

Das Uniklinikum Jena sieht sich in der Corona-Epidemie gut vorbereitet, während ein Teil des Normalbetriebs weitergehe. Der medizinische Vorstand Jens Maschmann sagte gegenüber der Mediengruppe Thüringen: „Wir sind gewappnet, aber wir transplantieren weiter, wir behandeln unsere Krebspatienten weiter, wir haben Patienten mit akuten Schmerzen, wir kümmern uns um psychiatrische Fälle. Parallel laufen Vorbereitungen im intensivmedizinischen Bereich auf Hochtouren“. Maschmann erwarte ab Ostern eine Zunahme der Belastung. Ein Höhepunkt der Epidemie ließe sich jedoch noch nicht vorhersagen.

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Medizinstudierende leisten Corona-Unterstützung

Das Uniklinikum Jena erhält in der Corona-Epidemie Unterstützung durch Medizinstudierende. Wie MDR Thüringen berichtet, hätten sich bis Donnerstag bereits über 800 Freiwillige gemeldet. Sie werden je nach Studienfortschritt an unterschiedlichen Stellen eingesetzt, beispielsweise in der Notaufnahme oder in der Fieberhotline des Gesundheitsamts. Das Uniklinikum arbeitet derweil an einer Erweiterung der Einsatzorte für die Studierenden, die als studentische Aushilfen angestellt werden.

Stadtverwaltung entscheidet sich gegen Amtshilfe durch Bundeswehr

Die Stadt Jena zieht ihren Antrag auf Amtshilfe durch die Bundeswehr zurück. Auf Twitter gab die Stadtverwaltung bekannt, dass man nach Abstimmungen mit der Bundeswehr sich für Unterstützung durch private Dienstleister entscheiden werde. Konkret geht es laut MDR Thüringen um Zelte, in denen Patienten mit milden Krankheitsverläufen in Kliniknähe untergebracht werden sollen.