Amtsärztin: Jena erfolgreich wegen vieler schneller Maßnahmen

Die Stadt Jena registriert seit dem 9. April keine neuen Coronainfektionen mehr. Dieser Erfolg in der Infektionsbekämpfung sei aber nicht allein auf die Einfürhung der Maskenpflicht zurückzuführen, so Jenas stellvertretende Amtsärztin Bán gegenüber MDR Aktuell. Viel mehr gehe dies auf die Gesamtheit aller getroffenen Maßnahmen zurück.

Dr. Enikö Bán erklärt gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk, dass die Stadtverwaltung schon seit Januar die Ausbreitung des Coronavirus beobachte und seit Ende Februar einen Krisenstab tagen lässt. Man sei frühzeitig und mit ausreichend Personal der Epidemie begegnet.

Als besonders erfolgsversprechend sieht Bán die frühe und großzügige Ausweitung der Quarantänepflicht für Rückkehrende aus dem gesamten Ausland. „Wir haben die Mundschutzpflicht eingeführt, als wir gesehen haben, dass unter den Neuinfektionen immer weniger Rückkehrer aus dem Ausland sind“, sagte die stellvertretende Amtsärztin der Stadt.

Im Interview zeigt sie aber auch Maßnahmen auf, die sie für erfolgreicher aber medial weniger beachtet hält. So wurde mit der Maskenpflicht ein Betretungsverbot für Menschen mit Erkältungssysmptomen ausgesprochen. Dadurch sollen Infektionsketten ebenfalls erfolgreich unterbrochen worden sein.

Jenas Stadtverwaltung spricht mittlerweile nur noch verhalten von einem Erfolg in der Virusbekämpfung und rückt kommunikativ vom Fokus auf die Maskenpflicht ab. Nun heißt es wörtlich aus der Pressestelle: „Diese erfreuliche Entwicklung ist der Jenaer Bündelstrategie gegen Corona zu verdanken.“

Jena verzeichnet derzeit nur noch 22 aktive Infektionsfälle. Einer davon wird auf der Intensivstation behandelt.