Auswärtiges Amt spricht globale Reisewarnung aus und will Deutsche zurückholen. Für die Einreise nach Deutschland gelten strengere Regeln. Die Lage an der Grenze zu Polen hat sich nur wenig entspannt.
Das Auswärtige Amt rät davon ab Reisen ins Ausland anzutreten, wenn diese nicht notwendig oder von touristischer Natur sind. Es ist damit zu rechnen, dass der weltweite Reiseverkehr in Zukunft noch weiter eingeschränkt wird. Zum Beispiel durch Einreisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen in vielen Ländern. Darum ist das Risiko sehr hoch, dass Reisende ihre Rückreise nicht mehr antreten können und bis auf weiteres im Ausland festsitzen.
Das auswärtige Amt organisiert aktuell eine Rückholaktion für im Ausland festsitzende Deutsche. Außenminister Heiko Maas teilte heute im ARD-„Morgenmagazin“ mit, dass bereits 10.500 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt wurden. Laut Maas habe die Bundesregierung Flieger gechartert, um gestrandete Deutsche aus den Gebieten zurück zu holen, in denen wegen der Coronapandemie der Flugverkehr eingestellt wurde. Wo die Flughäfen noch in Betrieb sind, sollen die Reisenden aber den regulären Flugverkehr nutzen. Dieses Wochenende plant die Regierung allein aus Ägypten rund 20.000 Touristen wieder nach Deutschland zu holen.
Weiterhin gelten für die Einreise nach Deutschland strengere Regeln. Reisende aus dem EU-Ausland dürfen nicht mehr einreisen. Auch für EU-Bürger gelten schärfere Einreisekriterien. Reisende aus Österreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark dürfen ab sofort nur noch einreisen, wenn sie aus einem dringenden Reisegrund nach Deutschland kommen. Des weiteren dürfen Reisende, die aus einem EU-Staat kommen, nur auf einem deutschen Flughafen landen, um von dort in ihre Heimat weiter zu reisen.
An den deutschen Grenzen wurden allein am 16. und 17. März 21.000 Ausländer zurückgewiesen. Von Montag auf Dienstag sank die Zahl der Abgewiesenen um mehr als die Hälfte.
Einreisebeschränkungen gelten nicht für Deutsche, Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltsberechtigung in der Bundesrepublik sowie Berufspendler und andere Menschen, die einen triftigen Reisegrund nachweisen können.
An den Grenzen zu den deutschen Nachbarländern bilden sich wegen der neu eingeführten Kontrollen lange Staus. Zuletzt staute sich der der Verkehr in Richtung Polen auf der A4 um bis zu 60 km. Mittlerweile entspannt sich die Lage ein wenig. Der Stau beträgt noch 40 km. Es wird jedoch damit gerechnet, dass die Lage sich am Wochenende wegen des Rückreiseverkehrs wieder verschlechtert. Darum bleiben alle Auffahrten auf die A4, einschließlich Hermsdorf bis Görlitz, gesperrt.