1. Jenaer Inklusionsfestival: gegen Berührungsängste

Im Mai findet Jenas erstes Inklusionsfestival statt. (Bild: adamtepl)

Diesen Mai findet Jenas erstes Inklusionsfestival statt. Unter dem Motto: „Mit Behinderungen ist zu rechnen …“ sollen sich Menschen mit und ohne Behinderung näher kommen.

Die Planungen für das erste Jenaer Innklusionsfestival begannen vor zwei Jahren. Ihren Uhrsprung hatte die Idee für das Festival bei JenaKultur. Werkleiter Jonas Zipf hat 2015 in Darmstadt an der Konzeption eines Inklusionsfestivals mitgewirkt. Das Jenaer Inklusionsfestival soll Menschen zusammen bringen und ihnen die Möglichkeit geben Inklusion mit anderen Augen zu sehen. Wie Jenas Behindertenbeauftragter Marcus Barth erklärt.

Das Ziel vom Inklusionsfestival ist er mal, dass behinderte Menschen zusammen Spaß haben, sich kennen lernen. Und dass eben das Thema Behinderung mehr auch Nichtbehinderte mitbekommen und sehen das Behinderte … dass man halt keine Angst haben muss. Sondern, dass behinderte Leute ganz normale Leute sind, wie jeder andere auch.

Marcus Barth: Behindertenbeauftragter der Stadt Jena

Das Inklusionsfestival beginnt am 30. April und endet am 20.Mai. In dieser Zeit wird es überall in der Stadt und im Paradiespark Veranstaltungen, Vorträge und Diskussionsrunden zum Thema Inklusion geben. Denn nicht jeder versteht das Gleich unter Inklusion. Jonas Zipf möchte, dass sich das Verständnis, von dem was Inklusion bedeutet, weitet.

Und Inklusion vor allem nicht nur so eng auszulegen, dass man nur über Behinderte spricht. Entscheident ist Inklusion so zu verstehenn, dass es ein Konzept für das Zusammenleben aller gesellschaftlichen Gruppen beinhaltet.

Jonas Zipf: Werkleiter JenaKultur

Schon im vergangenen Jahr gab es eine Ausschreibung für „Inklusive Ideen“. Für den Wettbewerb mussten sich jeweils zwei Vereine zusammen tun, die zuvor noch nicht miteinander gearbeitet hatten. 6 Projekte konnten überzeugen. Die Gewinner teilen sich das Preisgeld in Höhe von 10.000€ untereinander auf. Ihre Ergebnisse werden sie während des Inklusionsfestivals vorstellen.

Einen genauen Programmplan gibt es noch nicht, trotzdem sind einige Veranstaltungen schon angemeldet. Am 2.Mai findet auf dem Marktplatz neben dem Wochenmarkt der Markt der Möglichkeiten statt, bei dem sich Vereine und Organisationen vorstellen können. Am gleichen Tag soll eine Modenschau stattfinden, bei der Models mit und ohne Behinderungen teilnehmen.

Nach der langen Planung wird das Inklusionsfestival nun bald Realität. Das wünschen sich Jonas Zipf und Marcus Barth vom Festival:

Dass die Veranstaltungen so gut besucht werden, dass die Stadt so voll ist mit Menschen, dass man das Festival nicht übersehen kann. Dass ein Disskurs zu Sande kommt, der dafür sorgt, dass wir eine breitere politische Willensbildung haben wenn es darum geht Barrierefreihaitsmaßnahmen zu realisieren im Bezug auf Gebäude und dass wir nicht mehr erleben, dass einzelne Miderheiten gegeneinander ausgespielt werden wenn es um Teilhabe geht.

Jonas Zipf: Werkleiter JenaKultur

Ich wünsche mir eben auch, dass diese Behinderungsgruppen, die man nicht sieht – weil sie sich vielleicht auch behinderungsbedingt nicht aus dem Haus trauen oder Angst haben – das die eben auch Mut haben mit dran teilzunehmen und mehr von der Gesellschaft wahrgenommen werden.

Marcus Barth: Behindertenbeauftragter der Stadt Jena

Wer sich beim Inklusionsfestival ehrenamtlich engagieren möchte kann sich unter dieser Mailadresse: marcus.barth@jena.de beim Jenaer Behindertenbeauftragten Barth melden.